Wie pesca in ihrem tollen Beitrag, möchte ich euch auch eine meiner Lieblingsreihen vorstellen. Als bekennender Fantasy-Fan kommt die Reihe natürlich aus diesem Genre. Bei der Rachel-Morgan-Serie handelt es sich um Urban Fantasy.
Um was geht es?
Nach einer Epidemie, ausgelöst durch genveränderte Tomaten, hat sich die menschliche Bevölkerung stark dezimiert, eine Situation, die die schon immer unter ihnen weilenden "Inderlander" (Vampire, Hexen, Pixies, Werwölfe, usw.) nutzen. Da sie keine Bedrohung mehr durch eine Überzahl an Menschen befürchten, outen sie sich und überrumpeln damit die restliche Menschheit.
Die Geschichte um Rachel Morgan (Hexe) setzt einige Jahre nach diesem Outing an. Die Menschen und Inderlander leben mehr schlecht als recht zusammen, wobei sie meistens unter sich bleiben, so gibt es eine Inderlander-Polizei und eine Polizei der Menschen, bei ersterer ist Rachel Morgan beschäftigt, jedenfalls kurz. Nach Differenzen kündigt sie und gründet zusammen mit ihren ehemaligen Kollegen und nun auch WG-Mitbewohnern Ivy (Vampirin) und Jenks (Pixie) einen privaten Ermittlungsdienst für übernatürliche Fälle.
In den Büchern geht es um die verschiedenen Fälle, das WG-Leben, Rachels bewegtes Leben, Vergangenheit und Zukunft.
Alleine durch die vielen verschiedenen Fantasiewesen und deren Fähigkeiten gibt es in den Büchern sehr viele fantastische Elemente, besonders durch Rachel (hexen und beschwören), Ivy (natürlich Blut in allen möglichen Varianten) und Jenks (Pixies sind ziemlich klein und können fliegen). Diese Fantasy-Elemente fügen sich von Anfang an zu einer nachvollziehbaren und harmonischen Welt. Getragen wird die Geschichte aber durch die toll dargestellten und sich entwickelnden Charaktere. Rachel ist impulsiv, liebenswürdig und manchmal naiv, Ivy hat mit ihrem Leben als Vampirin zu kämpfen und Jenks, als Oberhaupt einer großen Pixie-Sippe, pflegt einen sehr offenen Humor.
Im Verlauf der Bücher geht es immer mehr um Rachels bewegtes Leben, als um die Fälle der drei, dabei wird die fantastische Welt weiter ausgebaut und Rachels Handlungen betreffen mittlerweile nicht mehr nur ihr Leben und das ihrer Freunde, sondern ziehen immer größere Kreise.
Fazit:
Die von Kim Harrison aufgebaute Welt und die Charaktere haben mir gut gefallen. Alles wird sehr detailreich und fantasievoll dargestellt, auch der Humor kommt nicht zu kurz. Nachdem ich zuvor Bücher mit ausgeprägten Liebesgeschichten gelesen hatte und auch den ersten Teil der Black Dagger (was mir gar nicht gefallen hat), war ich erfreut, dass es sich bei der Rachel-Morgan-Reihe nicht um Romantasy handelt, im Grunde ist die Serie für beide Geschlechter lesenswert, auch wenn durch die weibliche Hauptperson wohl eher Frauen angesprochen werden sollen.
Die Bücher (10 sind es bisher) sind jeweils zwischen 600 und 800 Seiten dick und haben auch so manche Längen und wirren Handlungen (insbesondere die mittleren Bände), doch die positiven Aspekte überwiegen bei Weitem. Ich habe das letzte Buch auf Englisch gelesen, da die deutsche Übersetzung immer so lange dauert und kann das nur empfehlen.